Prinz Udo I. – Duisburger Sympathieträger ohne Adels-Allüren

Sogar der Oberbürgermeister Sören Link verneigte sich vor dem Prinzen Udo I.
Bericht Funke Medien NRW: Bodo Malsch Foto: Jörg Schimmel


Duisburg.
Bei der unterhaltsamen Prinzenkürung des Hauptausschusses Duisburger Karneval in der gut besuchten Mercatorhalle wurde aus Udo Arbes Udo I.
Die schreckliche prinzenlose Zeit ist für die Duisburger Karnevalisten endlich vorbei. Seit dem vergangenen Samstag ist der Narrenthron wieder besetzt. In der gut besuchten Mercatorhalle wurde aus Udo Arbes Prinz Udo I. Mit dem 45-jährigen Familienvater – im Karneval Oberleutnant der Hamborner Stadtwache und im wahren Leben Spezialist für Dampfturbinen – kürte der Hauptausschuss Duisburger Karneval einen Sympathieträger, der ohne Adels-Allüren daher kommt.

Grandioser Einmarsch

„Ich kann nicht behaupten, dass ich die Ruhe selbst bin“, gestand Tollität, nachdem er in einem grandiosen Einmarsch mitsamt komplette Prinzengarde die Bühne erobert und das Zepter in die Hand gedrückt bekommen hatte. Und der nervöse Udo warf prompt das närrische Protokoll durcheinander, weil er nicht mehr wusste, was als nächstes kam.
Am Ende tat er das, was seit rund zwei Jahrzehnten alle Duisburger Prinzen mehr oder minder gekonnt tun: singen und tanzen. Ohrwurmqualitäten hat kaum einer von Udos Titeln, viel Applaus gab es trotzdem. Vor allem deshalb, weil mit Udo I. einer auf der Bühne steht, der aus seinem Herzen keine Mördergrube macht und dem man anmerkt, dass für ihn ein Traum wahr geworden ist: Einmal Prinz zu sein in Duisburg am Rhein.

Gute Tänzer

Mit den Hofmarschällen Stefan Willen – der war 2009 selbst schon einmal Prinz – und Mike König sowie den Pagen Linda, Anna, Nathalie und Mirjam stehen Prinz Udo sechs gute Tänzer zur Seite. Der Hofstaat rekrutiert sich aus zwei Vereinen, nämlich der 1. Großen Karneval-Gesellschaft Rot-Weiß Hamborn-Marxloh und der Ehrengarde Blau-Weiß. Und Prinz und Crew haben nicht nur Show-Qualitäten, sondern können auch feiern, was sie bis vier Uhr morgens unter Beweis stellten.
Rund um die eigentliche Kürung hatte der HDK, allen voran Präsident Michael Jansen, wieder ein Programm auf die Beine gestellt, das sich hinter den aus Funk und Fernsehen bekannten großen Sitzungen in den südlich von Duisburg gelegenen närrischen Vororten nicht verstecken musste.
So wenig wie der mitreißende Duisburger Karnevals-Nachwuchs: Zu Beginn durfte die vor einer Woche gekürte Kinder-Prinzen-Crew um Prinz Kevin II. und Prinzessin Gina I. zeigen, was in ihr steckt. Zwerchfellzerfetzende Pointen landete das Duo Emmi und Willnowsky, das Einblicke in sein Eheleben gewährte.

Lange Nacht auf der Tanzfläche

Mit saublödem Outfit, aber saustarker Musik begeisterten die „Big Maggas“. Wunderschön anzuschauenden Hochleistungssport zeigten die Tänzerinnen und Tänzer der „Kammerkätzchen und Kammerdiener“. Nachdenklich und gar nicht immer zum Lachen breitete Dave Davis Ansichten eines Migranten aus. Und lautstark verabschiedeten die „Rockemarieche“ das Publikum in eine lange Nacht auf der Tanzfläche und an den Theken.
Ach ja: Das Motto der Session sei an dieser Stelle auch noch einmal erwähnt: „Duisburger Karneval besuchen ist wie tierisch guten Urlaub buchen.“ Eine Hommage an das Jubiläum des Duisburger Reiseveranstalters „Schauinsland“. Der närrische Urlaub ist 2018 allerdings recht kurz: Bereits am 12. Februar ist Rosenmontag.

>>DER ERSTE PRINZ WAR HANS I.

1928 zog mit dem ersten Rosenmontagszug der in diesem Jahr 90. Geburtstag feiert, auch der erste Prinz durch Duisburgs Straßen. Hans I. hieß er.
Udo Arbes ist der 78. Prinz Karneval der Stadt Duisburg.
Seit 1949 gab es jedes Jahr eine Tollität. 29 ehemalige Prinzen sind noch unter den Lebenden.













































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