Duisburger Narren starten beschwingt in die Session

Bericht der WAZ / NRZ von Bodo Malsch

Foto Andre Wilms
Narren wecken den Duisburger Hoppeditz in der City und leiten die Karnevalszeit ein. Foto: Daniel Elke

Duisburg.
Narren wecken den Duisburger Hoppeditz in der City und leiten die Karnevalszeit ein. Mit Pauken und Trompeten weckte der Hauptausschuss Duisburger Karneval am Samstag in der City den Hoppeditz. Das sah vor einem Jahr ganz anders aus.

Mit Pauken und Trompeten weckte der Hauptausschuss Duisburger Karneval am Samstag in der City den Hoppeditz. Bei strahlendem Sonnenschein bot sich den Zuschauern ein farbenprächtiges Bild als mehr als 1000 Karnevalisten, begleitet von einem halben Dutzend Musikkapellen, kurz vor 11 Uhr zum König-Heinrich-Platz marschierten, um den Hoppeditz nach neun Monaten aus seinem Tiefschlaf zu wecken.

So manchem mögen noch die Bilder des vergangenen Jahres durch den Kopf gegangen sein, als die Narren am Morgen nach den Attentaten in Paris ohne Musik und mit schwarz umflorten Standarten trotzig trauernd durch die City zogen. Es war der Auftakt einer Session, die durch manch Pleiten, Pech und Pannen gekennzeichnet war, bis hin zur Absage des Rosenmontagszuges wegen Sturmgefahr.

Doch die Narren wären keine solche, würden sie es nicht positiv nehmen. "Mit Rückenwind in die Session, unsere Mercatorhalle wartet schon", so das augenzwinkernde Motto, das die Rückkehr der Prinzenkürung in Duisburgs gute Stube in den Mittelpunkt stellt.

Der Auftakt zur Session 2016/17 gelang mit Bravour. Hoppeditz Brian Oehlschlägel kommentierte das Zeitgeschehen. Da bekam Satire-Reimer Jan Böhmermann ebenso sein Fett ab wie Donald Trump. "Ein Rüpel wie man ihn kennt, der ist nun in USA der Präsident." Vor den auf der Bühne versammelten Standarten der HDK-Gesellschaften ließen Präsident Michael Jansen und Oberbürgermeister Sören Link den Karneval hochleben: "Auf die schönste Stadt der Welt ein dreifaches Helau!"

Die schwierige Aufgabe, von der Trauer zum Karneval zu kommen, erfüllte das singende Offizierskorps der „Alle Mann an Bord“. Wilfried Schmitz und seine blauen Jungs und Mädels lösten die emotionale Quadratur des Kreises mit ihren Liedern mit Bravour.
Eskortiert von der Prinzengarde stellten sich die zukünftigen Tollitäten ihrem Narrenvolk vor. Kinderprinz Dustin kokettierte damit, er sei mit 12 Jahren "in der Blüte seines Lebens" und bedauerte mit einem Augenzwinkern, als Prinz nun einmal vor Prinzessin Nina sprechen zu müssen. Stadtprinz Mark Schiffmann wird sein Amt zwar offiziell erst in zwei Monaten antreten, marschierte aber schon einmal mit einer eigenen Prinzenstandarte auf, für die es in Duisburg kein Vorbild gibt. Und er überraschte, indem er schon beim Hoppeditz-Erwachen ein Lied schmetterte. Der Trend, dass der oberste Repräsentant des Karnevals in Duisburg immer mehr als Unterhaltungskünstler begriffen wird, scheint sich fortzusetzen.

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