Jetzt ist die Narrenwelt in Duisburg wieder komplett

Bericht der Funke Medien NRW / Bodo Malsch

Foto Andre Wilms
Ein strahlender Mark Schiffmann legte eine gute Bühnenshow hin. Die Lieder des Prinzen Mark I. kamen gut an. Foto:Fabian Strauch

Duisburg.
In der schon seit Dezember ausverkauften Mercatorhalle kürte der Hauptausschuss Duisburger Karneval am Samstagabend Prinzen für die Session 2017.

Ein strahlender Mark Schiffmann nahm aus der Hand von HDK-Präsident Michel Jansen Zepter und die Mütze mit den fünf Federn entgegen. Bis Aschermittwoch darf er nun den höchsten Repräsentanten des Karnevals spielen.

Beinfreie Kleidung ist der 48-jährige Retail-Manager eines Vergnügungsparks in der Fünften Jahreszeit gewöhnt. Als Caesar – woanders heißt das schlicht Präsident – der Römergarde Duisburg hat er schon öfter kalte Knie gehabt. Dagegen sind die Strumpfhosen des Prinzen nahezu wärmender Luxus. Auch in denen macht Schiffmann übrigens eine gute Figur, obwohl seine übermäßig mit Pseudo-Edelsteinen besetzte Prinzenmütze den Blick doch eher nach oben lenkt.

OB: „Aber bloß nicht wieder zu viel Rückenwind!“

Gemeinsam mit seinen Hofmarschällen Benjamin Reher und Kai-Uwe Otto und vier reizenden Pagen legte Mark I. eine gute Bühnenshow hin. Die Lieder des Prinzen kamen gut an. Insbesondere das schwungvolle „Duisburg ole“ begeisterte das Narrenvolk. Mit dem Titel tritt seine Tollität auch bei der Närrischen Hitparade im Radio an.

OB Sören Link erhielt traditionsgemäß den ersten Orden des neuen Prinzen. Mit Blick auf das Sessionsmotto „Mit Rückenwind in die Sesssion – unsere Mercatorhalle wartet schon“ witzelte der OB: „Aber bloß nicht wieder zu viel Rückenwind!“ Womit er die Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass bloß nicht wieder ein Sturm für eine Absage des Rosenmontagszuges sorgen soll.

Rund um die eigentliche Kürung bot der HDK wieder ein vergnügliches und hochklassiges Programm. Putzfrau Achnes Kasulke und das Kölner „Rumpelstilzchen“ Fritz Schopps schossen ihre Pointen ab. Erstklassigen Tanz zeigte die Fauth Dance Company. Und einen karnevalistischen Augen- und Ohrenschmaus präsentierte zum mitternächtlichen Abschluss des Programms ein Kölner Traditionskorps: Mit großer Wache marschierte das Reiterkorps Jan van Werth in der Mercatorhalle auf.

Mercatorhalle: Schlechte Sicht, schlechte Akustik

Schade nur, dass das Programm über weite Teile am Publikum vorbeiging. Die Mercatorhalle ist auch nach der Renovierung eine hervorragende Konzerthalle. Aber eben auch nicht mehr.


Die niedrige Bühne machte es den Zuschauern schwer, irgendetwas darauf zu sehen. Und von Akustik konnte man am Samstagabend eigentlich nicht sprechen. HDK-Präsident Michel Jansen, vor dem man angesichts seiner souveränen Moderation den Hut ziehen muss, kämpfte zu Beginn mit einem stotternden Mikrofon.

Doch auch nach dem Wechsel vom modernen Headset zum herkömmlichen Handgerät blieb der Ton miserabel. Nun weiß man auch, wieso die Halle Halle heißt: In weiten Teilen war nämlich nur lauter Hall zu hören. Wortbeiträge gingen darin fast völlig unter. Schade.








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