Kabarettist Kai Magnus Sting ist „Bürger des Jahres“

HDK-Präsident Michael Jansen (links) und Prinz Udo I. überreichten dem „Bürger des Jahres“ Orden und Urkunde.
Bericht Funke Medien NRW: Bodo Malsch    Foto: Udo Gottschalk


Duisburg.
Der Hauptausschuss Duisburger Karneval vergibt seine höchste Auszeichnung in diesem Jahr an den Neudorfer Karbarettisten Kai Magnus Sting.

44 Personen hat der Hauptausschuss Duisburger Karneval mit dem Ehrentitel „Bürger des Jahres“ ausgezeichnet. So lustig wie am Donnerstagabend in der VIP-Lounge der Schauinsland-Arena ging es bei der Zeremonie allerdings eher selten zu. Sting machte seinem Ruf als begnadeter Kabarettist alle Ehre.

Präsident als begnadeter Reimer

Die schwierige Aufgabe, den neuen Jahresbürger ausführlich zu würdigen, ließ sich HDK-Präsident Michael Jansen nicht nehmen. In seiner Laudatio zeigte er auf, wie der Überzeugungs-Neudorfer Sting als Messdiener Gewänder in Brand setzte, früh seine Neigung zum geistvollen Witzbold entdeckte und nach einem Studium von Literatur- und Religionswissenschaften dank seines Mentors Hanns-Dieter Hüsch das Kabarett zum Beruf machte. Nebenbei heiratete er die Tochter seines Lieblingslehrers und wurde vor einem Jahr Vater einer kleinen Tochter. „Die großen Bühnen gehören dir und trotzdem bist du ein Jung von hier. Hört man in deine Stücke rein, ist man stolz ein Duisburger zu sein“, so Michel Jansen.

Sting zog kräftig vom Leder

Seine Dankesrede, in dem für ihn typischen schnoddrigen Ton mit leichten Anklängen zum Duisburger Platt, eröffnete Kai Magnus Sting mit der nicht enden wollenden Begrüßung der Ehrengäste („Setzen sie sich, dat dauert länger.“), bei der er den nicht anwesenden Oberbürgermeister („Man muss Prioritäten setzen.“) ebenso wenig vergaß wie die Kita-Beauftragten oder den „Herrn Weihbischof nebst Gemahlin“. „Ich habe 43 Vorgänger als Bürger des Jahres und bin 40 Jahre alt. Die Ehrung kommt spät, aber immerhin“, witzelte er. Und er gratulierte dem Hauptausschuss zu seiner Wahl, bei der „selten so viel Geist, Witz und Sachverstand gezeigt wurde“.
Mit viel schwarzem Humor brach Sting eine Lanze für seine Heimatstadt. „Wir haben Luft nach oben.“ Und: „Statistisch gesehen ist es hier viel schöner als es subjektiv wahrgenommen wird.“ Man müsse den Leuten halt „Scheiße so verkaufen, dass sie sich drüber freuen. Und damit wären wir schon bei der Politik.“

Stadtverwaltung: Acht Stunden am Tag nicht Schuld

Sting erinnerte daran, dass 1270 zwei Bürgermeister ausreichten, während die Stadtverwaltung heute 6000 Personen umfasse. „Und die sind acht Stunden am Tag damit beschäftigt, nicht Schuld zu sein.“ Seine brüllend komische Rede, die bei manchem Zuhörer am nächsten Tag für Muskelkater in der Bauchregion sorgte, beendete der sympathische Neudorfer mit der Feststellung: „Ich bin gespannt auf den nächsten Bürger des Jahres. Die Fußstapfen sind groß.“

Rund um die Ehrung bot der Hauptausschuss ein kleines Programm, bei dem sich Prinz Udo I. mit seinem Hofstaat und die Kinderprinzencrew vorstellten. Vor allem aber wurde am Abend viel geredet. Denn in einer so kurzen Session wie dieser haben die Funktionäre und die Freunde und Förderer des Duisburger Karnevals eher selten Gelegenheit, ganz entspannt bei dem einen oder anderen Bierchen die Narren-Welt neu zu ordnen.


Eine Auszeichnung mit langer Tradition

Seit 1974 – mit einer Unterbrechung von sieben Jahren – vergibt der Hauptausschuss Duisburger Karneval als höchste Auszeichnung den Titel „Bürger des Jahres“. Damit werden Personen geehrt, die sich auf besondere Weise für Duisburg eingesetzt haben.
Zu jenen 44, die zum „Bürger des Jahres“ erhoben wurden, gehören unter anderem Kammersänger Karl Ridderbusch, Zoo-Chef Wolfgang Gewalt, Uni-Rektor Helmut Schrey, Alt-Oberbürgermeister Josef Krings, Jazz-Promotor Bernd Albani, der Journalist Rainer Zimmermann und der Dramaturg Michael Steindl.
Während es für die Geehrten früher nur eine Urkunde gab, wurde 2000 auch ein schmucker Sonderorden aufgelegt, der seitdem die „Bürger des Jahres“ in typisch karnevalistischer Weise deutlich sichtbar kennzeichnet.

















































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